Geschichte der Mirage auf dem Flugplatz Buochs:
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Abschied von der Mirage III S:
Ende 1999 wurden die letzten Mirage III S ausgemustert. Dadurch verschwand leider auch der wohl
eleganteste Flieger der schweizer Luftwaffe aus dem helvetischen Luftraum. Von den ursprünglich
beschafften 36 Maschinen, die seit 1966 im Dienst standen, wurden die noch fliegenden 29 Stück
auf Ende 1999 ausgemustert.
Am 22. Oktober 1999 fand in Buochs (am WK-Ende) ein Abschiedsmeeting, mit etwa 15'000 Zuschauern statt.
12 Mirage in Formation
über Buochs
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Mirage Fachstelle Buochs:
Der Flugplatz Buochs war Fachstelle für das Flugzeug Mirage. In der Fachstelle wurden alle
periodischen Wartungen, Modifikationen und aufwendigen Reparaturen durchgeführt.
Auch alle Geräte (Triebwerk, Mechanik, Hydraulik, Avionik, Lenkwaffen usw.) wurden bei uns gewartet,
repariert und modifiziert.
Viele von uns waren stolz, an diesem wunderschönen Flugzeug zu arbeiten.
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Periodischer Unterhalt in der Halle 1 in Buochs. (Die Halle 1 ist die heutige Halle 10 der Pilatus Aircraft)
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J-2313:
Einige Mitarbeiter der Fachstelle Buochs versuchten, ein Flugzeug als Austellungsobjekt
für den Flugplatz Buochs zu bekommen. Nach einem Gesuch schenkte uns das VBS die Mirage
J-2313.
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Das Flugzeug konnte bei der Halle 2 in Buochs aufgestellt werden.
Das Flugzeug ist mit original Lenkwaffen (Siwa und Falco) ausgerüstet.
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Das
wird versuchen das Flugzeug möglichst lang in gutem Zustand zu halten.
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Unsere Mirage vor einem Einsatz in Waddington RAF, England am 9.6.1995.
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Unsere Mirage wird bereits als Hindergrund für Werbeaufnahmen, hier mit DJ Bobo und SUBARU benützt.
Bild: Schweizer Illustrierte Nr. 9 vom 28.Februar 2005.
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Unsere Mirage noch Original: (Keine Vorflügel, ohne Tarnfarbe usw.) am 26.8.1983.
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Die original Mirage war mit einer Luft-Boden Lenkwaffe Noras ausgerüstet. Die Noras Lenkwaffe hatte
bereits eine (für die damalige Zeit) revolutionäre Schubvektor Steuerung! Mittels eines speziellen
Steuerknüppels konnte der Pilot die Lenkwaffe ins Ziel steuern. (Vergleichbar mit einer Modellflug-
Fernsteuerung). Die Norasanlage wurde beim Einbau des Radarwarnsystems aus Platzgründen ausgebaut.
Das Bild zeigt Pilot Ueli Aeschlimann mit "seiner" Noraslenkwaffe vor dem erfolgreichen Einsatz in
Vidsel in Schweden.
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Cockpit J-2313:
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"Putzaktion" am 10.April 2008
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Technische Daten Mirage III S:
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Länge: |
15.27 m |
Spannweite: |
8.22 m |
Höhe: |
4.50 m |
Triebwerk: |
ATAR 09 C-3 |
Steigleistung: |
66.0 m/s |
Max. Machzahl: |
2.0 |
Geschwindigkeit: |
Ve = 2400 km/h |
Standschub |
4200 daN |
Standschub mit Nachbrenner: |
5900 daN |
Flugdauer: |
1 Std |
Einsatzhöhe: |
23'000 m ü. M |
Reichweite: |
1200 km |
Rüstgewicht: |
6740 kg |
Zuladung: |
5260 kg |
Max. Abflugmasse: |
12'000 kg |
Avionik und Bewaffnung:
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Das Flugzeug Mirage war für die damalige Zeit mit einer hervorragenden Avionik und Bewaffnung
ausgestattet.
Einige Avioniksysteme:
- Taktisches Radar- und Navigationssystem (TARAN).
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- Luft-Luft und Luft-Boden.
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- Allwettertaugliche Luft-Luft Lenkwaffe (Falcon). (Radargesteuert).
- Infrarot Luft-Luft Lenkwaffe (Siwa).
- Bordkanonen.
- Luft-Boden Lenkwaffe (Noras). (Später ausgebaut).
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- mit Navigationsrechner und Kartenprojektor.
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- Freund-Feind Erkennungssystem (FFE).
- VHF und UHF Funk.
- Air Data Computer.
- Plattform (mit Pitch- Roll- und Kursanzeige auf nur einem Instrument (Kugel)).
- Elektronisch/Hydraulische Flugsteuerung mit:
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- Pitch- und Yaw-Dämpfer.
- Automatische Lagehaltung/Trimmung. Automatische Höhen- und Kurshaltung.
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- Radarwarnsystem (RWS). (Später eingebaut).
- Radar und Infrarot Abwehrsystem. (Chaff und Flare). (Später eingebaut).
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Nachfolgend eine Beschreibung der Mirage aus der Sicht eines Mirage-Piloten.
Major Markus Zürcher, letzter Kommandant der Fliegerstaffel 10, verhehlt seinen
Unmut über das vorzeitige Ende der Mirage IIIRS nicht: "Wir alle können es nicht
verstehen, dass man gerade heute auf das schnelle und taktische Aufklärungsmittel
einer Mirage verzichtet. Eine Drohne ersetzt unsere Missionen nicht."
Wenn er über die Mirage spricht, funkeln seine Augen:
"Es war mein Kindheitstraum, einmal Militärjets zu fliegen. Und die Mirage ist etwas
Besonderes. Da sitzt man wie auf der Spitze einer Rakete, man sieht die Flügel nicht,
nur die Canards. In einer Mirage zieht der Pilot das Flugzeug richtiggehend an.
Obwohl über 30 Jahre alt, sie ist bereits mit Fly-by-wire ausgerüstet und verfügt über einen
zuverlässigen Autopiloten. Und bei einem Föhnsturm holpert es im Tiefflug nicht, da
spürt man den Nutzen des Deltaflügels. Selbst im Endanflug sind wir immer noch 340 km/h
schnell, das ist schon etwas Einzigartiges."
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